Lastenzug von Linde im Einsatz auf dem Flugplatz
"Remove before flight"„Remove before flight“ – dieser Schriftzug ist häufig auf kleinen roten Fähnchen an abgestellten Flugzeugen zu lesen. In der Regel sind sie an Bremsschuhen, Motorteilen und dem Flugzeug-Propeller befestigt. So auch beim Schweizer Flugzeugbauer, der Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans. An den Fähnchen sind kleine Verschlussstopfen, die verhindern, dass sensible Teile oder Öffnungen am Flugzeug verschmutzen oder verstopfen. Vor jedem Flug sind sie zu entfernen. Am Pilatus-Unternehmenssitz in Stans fällt einem der Schriftzug jedoch nicht nur an den geparkten Flugzeugen auf dem Rollfeld ins Auge, sondern auch auf dem Routenzug von Linde, der die Materialversorgung der Produktion sicher stellt.
Rund 120 Flugzeuge pro Jahr werden insgesamt in Stans gefertigt - Tendenz steigend, denn das Unternehmen ist auf Wachstumskurs und bringt gerade seinen neuen zweistrahligen Business-Jet PC-24 auf den Markt. Es ist das erste Strahlflugzeug von Pilatus in seiner fast 80-jährigen Geschichte, das sowohl als Geschäftsreiseflugzeug, als auch für Rettungsflüge oder zu Frachttransporten eingesetzt werden kann.
Wachstumskurs bringt Herausforderung für Logistik
Der Wachstumskurs des Unternehmens stellt die Produktion vor Herausforderungen. „Für uns in der Produktion ist die Intralogistik entscheidend und die richtige Auswahl der geeigneten Flurförderzeuge eine wichtige strategische Entscheidung“, sagt Yves Müller, Projektleiter Routenzug bei Pilatus. Im Fokus stehe immer die termin- gerechte Fertigstellung und Auslieferung an den Kunden.
Man braucht eine reibunslos funktionierende Intralogistik. Eine Unterbrechung des Produktions- und Materialflusses können kurzfristig überbrückt werden, haben jedoch massive Auswirkungen auf die gesetzten Terminpläne,
erklärt Müller. Hinzu komme, dass an 365 Tagen im Jahr eine internationale Ersatzteilverfügbarkeit binnen 24 Stunden sicherzustellen sei. Ohne ein eingespieltes Team und einwandfreie Intralogistik sei dies nicht zu leisten, betont Müller.
Das stetige Wachstum des ganzen Unternehmens zeigt sich am Pilatus Firmensitz. Mit Blick auf die Produktion des PC-24 wurde eine neue, 10.000 Quadratmeter große Montagehalle gebaut, die seit Sommer 2017 die Montage von 140 Flugzeugen pro Jahr ermöglicht. Neue Fabrikations- und Montagegebäude sorgten für steigende firmeninterne Transporte mit Gabelstaplern und anderen Transportfahrzeugen, da die Wege zwischen den einzelnen Produktionsstätten immer größer werden. Hinzu kommt, dass Material für die Produktion und einzelne Flugzeugteile über das gesamte Produktionsareal in Stans bewegt werden müssen. Die Lösung: Ein für den Outdoor-Betrieb geeigneter Routenzug von Linde.
Routenzug fährt nach Bahnhofsprinzip auf dem Firmenareal
Seit Januar 2016 hat Pilatus seinen Routenzug im Einsatz. Dieser fährt – wie ein Zug – nach einem Bahnhofsprinzip verschiedene Touren in der Produktion und Montage auf dem ganzen Werksgelände ab. Dabei stoppt er für die Zu- und / oder Abladung der diversen Flugzeugteile, von der kleinen Schraube bis zu größeren Metallteilen, an 30 festgelegten Bahnhöfen. „Der Routenzug ist das Kernelement für eine funktionierende Intralogistik“, sagt Müller. „Das muss natürlich just in time passieren, wenn die Produktion das Material braucht. Und es muss in einer gewissen Regelmäßigkeit geschehen, sodass nicht zu viel Material in der Produktionsstätte übereinander steht“, erläutert Müller den Einsatz des Linde Routenzugs auf dem Firmenareal. Aktuell fährt der Routenzug im Einschichtbetrieb und je nach Bedarf, im Zwei- und Vier-Stunden-Takt die werkseigenen Bahnhöfe ab. Gerade die Fertigung des neuen Business-Jets PC-24 erfordere den schnellen Transport von vielen Teilen auf dem Werksgelände.
Routenzug bringt Effizienzsteigerung im Warenfluss
Der modulare Routenzug FT08 setzt sich aus einem Schlepper vom Typ Linde P80 als Zugmaschine sowie drei Warenträgern zusammen. Jeder Wagen ermöglicht eine beidseitige Be- und Entladung und hat mit einem möglichen Lenkeinschlag von 120 Grad einen sehr kleinen Wendekreis. Im Vergleich zum Wettbewerb bietet Linde dem Kunden hier einen klaren Vorteil, da die Warenträger auf beiden Achsen gelenkt sind. Somit ist der Routenzug ideal für die Produktionsstraßen in den Pilatus-Werken geeignet. „Wir können in sehr engen Umgebungen in Produktion und Montage fahren. Deshalb sind wir bei Pilatus rundum zufrieden“, betont Yves Müller.
Darüber hinaus ist der Routenzug für den ganzjährigen Outdoor-Betrieb ausgestattet, was für die Produktionsabläufe in verschiedenen Montagehallen unabdingbar ist: Lichtanlage, Pendelachse mit Federsystem sowie die wetterfesten Warenträger ermöglichen den Einsatz auf dem gesamten Pilatus-Werksgelände und Outdoor-Fahrten zwischen den einzelnen Montagehallen. „Linde macht seinen Kunden keine leeren Versprechungen, sondern liefert genau das, was zugesagt wurde. Wir haben die Effizienz steigern können.“, sagt Yves Müller, während der Routenzug hinter seinem Rücken den nächsten Bahnhof ansteuert.
Linde Material Handling ist unser erster Ansprechpartner für maßgeschneiderte Materialflusslösungen.
Yves Müller, Projektleiter Routenzug, Pilatus
Positive Bilanz - Zweiter Routenzug angedacht
Mittlerweile fährt der Linde-Routenzug seit mehr als zwei Jahren seine Touren auf dem Pilatus Werksgelände. In dieser Zeit hat er geholfen, die Produktion schneller und effizienter mit dringend benötigten Teilen zu versorgen. Da für die Produktion des neuen PC-24 Super Versatile Jets, die jetzt richtig Fahrt aufnimmt, sehr viele Teile mit Priorität quer über das Firmenareal transportiert werden müssen, überlegt man bei Pilatus bereits einen zweiten Routenzug anzuschaffen. Alles mit einem Ziel vor Augen: Eine termingerechte Auslieferung - damit Pilatus-Kunden wie geplant abheben können.
Pilatus Flugzeugwerke AG
Alpenpanorama, Bond-Flair und Vierwaldstätter See: Der Unternehmenssitz von Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans ist beeindruckend. Das Pilatusmassiv - seit 1939 Namensgeber des Flugzeugbauers - steht als Tor zu den Alpen am Rande des Vierwaldstättersees im Dreieck der Kantone Luzern, Nidwalden und Obwalden. Kein Wunder, dass auf dem Werksgelände für den legendären James-Bond-Film Goldfinger bereits in den 60er Jahren gedreht wurde. In malerischer Kulisse entwickelt und baut der größte Flugzeughersteller der Schweiz mit aktuell über 2000 Mitarbeitern Zivilflugzeuge und Trainingsflugzeuge für die militärische Pilotenausbildung.